Die Culla di Teby ist eine in Italien hergestellte Hybridwindel. Hybrid deshalb, weil sie eine wasserundurchlässige Innenwindel hat, in die man von waschbaren Stoffeinlagen über kompostierbare Wegwerfeinlagen alles reinlegen kann, was man gut findet.
Diese Windel wurde mir lieberweise von die besten stoffwindeln.de zum Testen zur Verfügung gestellt.
Aufbau
Das System der Culla di Teby ist dem der gDiapers (die schon lange erfolgreich auf dem Stoffwindelmarkt vertreten sind) sehr ähnlich. Die Windel besteht aus drei Teilen: der Außenwindel aus Bio-Baumwolle (94% sowie 6% Elastan), der wasserundurchlässigen Innenwindel aus PUL-beschichtetem Polyester und dem eigentlichen Herzstück der Windel, der Saugeinlage. Daher werden diese Windelsysteme manchmal auch als All-in-three bezeichnet oder auch Snap-in-one, weil die Innenwindel ganz einfach über Druckknöpfe an der Außenwindel befestigt wird. Da die Innenwindel der Culla di Teby in einer bestimmten Orientierung benutzt werden soll, wird das Einknöpfen durch farbkodierte Snaps erleichtert: vorne sind weiße Snaps, hinten schwarze. Der hintere Teil der Innenwindel hat nämlich -im Gegesatz zum vorderen Teil – einen extra Gummibund. So liegt die Innenwindel schön am Po an und verhindert, dass es eine Sauerei am Rücken gibt. 😉
Hier sieht man die Außenwindel mit eingeknöpfter Innenwindel:
Genau wie bei den gDiapers ist das seitliche Klettsystem zum Verschließen anfangs ein bisschen verwirrend, aber man gewöhnt sich schnell dran. Der Klett wird nämlich nach hinten hin geschlossen. Dadurch ist die Windel besonders wenig auftragend am Kind – sie ist nicht viel dicker als eine Wegwerfwindel und sieht dazu noch wunderschön aus. Wenn es in die Wäsche geht, kann man das Hakenband des Kletts einfach auf das daneben liegende Klett-Flauschband klappen und die restliche Wäsche ist vor dem Klett geschützt.
Die Einlagen von Culla di Teby sind aus Polyester und haben zwei verschiedene Seiten. Die eine ist Polyesterfleece, das den Po trocken hält und die andere ein Frottee aus Bambus-Viskose, Baumwolle und Polyethylen. Die Schlaufen des Frottees haben den Vorteil, dass flüssiger Stuhl besser festgehalten wird und auf dieser Seite spürt das Kind die Nässe. Man hat also die Wahl, welche Seite lieber an den Po soll. Die Einlage ist recht dick, dafür aber schön weich und fluffig.
Da die Einlage deutlich länger als die Innenwindel ist, ergibt dich eine U-Form, wenn man sie in die Innenwindel legt. Dadurch passt sich die Windel der Körperform besser an.
Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch, dass die Außenwindel am Kind nicht zu fest angelegt werden sollte. Die Beinbündchen müssen nicht zwingend an den Beinen anliegen, da die Innenwindel der Teil der Windel ist, der exakt anliegt. Im unteren Bild ist gut zu erkennen, dass die Innenwindel deutlich enger ist, als die Außenwindel.
Bei dieser Windel handelt es sich um ein Mehrgrößen-System. Es gibt die Außenwindel in den Größen S (2,5 – 5,5 kg), M (5 – 11 kg), L (10 – 17 kg) und XL (12 – 20 kg). Die Innenwindel gibt’s in den Größen S, M/L und XL und bei den Saugeinlagen gibt es zwei verschiedene Ausführungen: S und M/L.
Und da ich ja bereits die Ähnlichkeiten zur gDiaper erwähnt habe, sind hier die beiden Windeln – beide Größe L – im direkten Vergleich (man beachte aber, dass die Innenwindeln nicht kompatibel sind, da die Hersteller unterschiedliche Druckknöpfe für ihre Systeme verwenden!).
Passform
Zum Testen habe ich die Windel in der Größe L erhalten. Diese passt beiden Kindern gut (9 kg und 12 kg mit 14 Monaten). Man sieht also, dass die Herstellerangaben lediglich Richtwerte für den optimalen Sitz sind, das hängt aber natürlich auch stark vom Körperbau ab. Im Zweifelsfall würde ich immer zur größeren Größe greifen.
Ich mag die Passform der Culla di Teby unglaublich gern, da sie wirklich kaum aufträgt und sehr gut am Kind sitzt, ohne Abdrücke zu hinterlassen.
Saugkraft
Mit der Einlage kommen wir so 2-3 h hin, manchmal auch länger, das hängt vom Trinkverhalten ab. Klar ist aber, dass eine Einlage nicht super viel saugen kann. Bei Vielpieslern muss man dann noch mit einer weiteren Einlage aufstocken, für nachts dann mit entsprechend dicken, saugstarken. Genug Raum dafür bietet die Innenwindel auf jeden Fall (ein Vorteil gegenüber der gDiaper, bei der die Innenwindel nicht so geräumig ist).
Fazit
Die Culla di Teby hat uns im Testlauf überzeugt. Wenn nur gepullert wurde oder die Innenwindel nicht beschmutzt wurde, müssen lediglich die Einlagen gewechselt werden. Das macht den Windelwäscheberg deutlich kleiner – was natürlich gerade bei Zwillingen ein Vorteil ist. Zudem sitzt dieses Windelsystem toll am Kind und es sind viele süße Muster bei den Außenwindeln erhältlich. Einzig das Verschließen der Windel muss etwas geübt werden (vor allem, wenn man sonst nur Stoffwindeln besitzt, die vorne verschlossen werden), aber da hat man den Bogen auch schnell raus.